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Nachkriegs-Entwicklung zur Europa-Union

 
 
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4. Einzelstränge der Nachkriegs-Entwicklung zur Europa-Union

 
(Auf dem Weg von der "Entdeckung Europas durch die Europäer" zu den "Vereinigten Staaten von Europa")

 

4.1 Zusammenarbeit der europäischen Posteinrichtungen (CEPT) und Europa als Philatelie-Thema

Im Jahr 1959, also nur zwei Jahre nach den “Römischen Verträgen”, wurde in Mon­treux (Schweiz) die Europäische Konferenz der Verwaltungen für das Post- und Fernmeldewesen (CEPT = Conférence Européenne des Administrations des Postes et de Télécommunications) gegründet. Anfangs bestand sie nur aus 19 Mitglieds­staaten. Bis zum Jahr 1970 waren jedoch alle nicht zum Ostblock gehörenden Staa­ten Europas beigetreten.

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Abb. 13: Sonderstempel auf Privatganzsache anlässlich des 25. Jahrestages seit Gründung der CEPT

Sie hatte zunächst zum Ziel, neben dem Austausch von Beamten und Informationen, die Verwaltungs- und Betriebsdienste der beteiligten Postverwaltungen zu verbessern und zu harmonisieren. Hier wurde z.B. 1983 der CEPT-Standard für Video-Text vereinbart. Für Philatelisten ist jedoch vor allem interessant, daß diese Kon­ferenz zur gemeinsamen Propagierung der Europa-Idee die periodische Herausgabe nationaler Postwertzeichen vereinbarte, die in allen Mitgliedsstaaten (der CEPT) einem einheitlichen, jährlich wechselnden Thema gewidmet sind. Von 1956 - 73 wurden hierfür einheitliche symbolische Darstellungen gewählt, die allerdings in keinem einzigen Fall auf den Kontinent-Umriß zurück griffen. Erst die seither stattgefundene Preisgabe der einheitlichen Symbolik-Darstellungen zugunsten einer etwas loseren gemeinsamen Thematik brachte in einzelnen Ländern die Verwendung des Kontinent-Umrisses auch für die CEPT-Ausgaben ins Spiel.

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Abb. 14: Zum Beispiel im Jahr 1982 waren diese Ausgaben geschichtlichen Ereignissen von europaweiter Bedeutung gewidmet, und Frankreich bildete deshalb auf seiner Marke (Mi 2329) neben dem CEPT-Logo das Siegel der Römischen Verträge und eine Europakarte (bis zum “Eisernen Vorhang”) ab.

Wie die folgende Abbildung aus Finnland zeigt, gab es jedoch auch in der Phase der abstrakt gestalteten Gemeinschaftsausgaben bereits kartografische Konkurrenzentwürfe.

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Abb. 15: Finnisches Beispiel einer europaweit einheitlichen Darstellung auf der CEPT- Gemeinschaftsausgabe (Mi 525/26), bei der jedoch der Ersttags-Stempel auf den Europa-Umriß zurückgreift. Vignetten-Block mit Abbildung der gleichen finnischen Europa-Marke von 1961 und mit einigen Korrenz-Entwürfen, darunter einem mit der Europakarte.

Seit 1990 ist dem CEPT-Abkommen auch eine größere Anzahl von Staaten des ehemaligen Ostblocks beigetreten. 1991 war das vereinbarte Thema “Europäische Raumfahrt”. Für den in diesem Artikel heraus gearbeiteten Aspekt, die symbolische Verwendung der Europa-Karte zu belegen, bieten die postalisch eingesetzten Grafikdarstellungen zum Thema Raumfahrt besonders zahlreiche Beispiele.

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Abb. 16: Türkisch-Zypern feiert die “European Space Agency (ESA)”mit dem eurpäischen Gemeinschaftswerk “Raumgleiter Hermes” über der Europakarte in einem CEPT-Block (Mi Block 9).

Die ausgewählten Abbildungen sind nur als Beispiele aufzufassen für eine bedeutend größere Zahl ähnlich symbolhafter Verwendungen der Europakarte im Zusammenhang der gemeinsamen CEPT-Marken, die auch für sich ein beliebtes Sammelgebiet darstellen. So kann es nicht verwundern, daß es in der Philatelie auch speziell dem Europathema gewidmete Wettbewerbsausstellungen und Preise gibt.

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Abb.: 17 Der nebenstehende Sonderstempel beweist, dass nicht in jedem Fall auf den Umriß Gesamteuropas zurückgegriffen wurde, wenn Philatelisten Veranstaltungen zum Europa-Thema durchführten. Manchmal wurde auch der Stand des Einigungsprozesses mit solchen Stempeln dokumentiert.

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Abb. 18: In Madrid wird 1981 eine Wettbewerbsausstellung zur Europa-Thematik durchgeführt, die die Europakarte im Sonderstempel verwendet.

 

4.2 Grenzüberschreitende Verkehrsprojekte

Briefmarken mit europäischen Verkehrsprojekten sind zahlreich, solche, die die Umrisse Europas als unterstützendes Werbesymbol nutzen, jedoch deutlich seltener. Eine herausragende Stellung unter diesen nimmt die privatpostähnliche englische Poststreikmarke der „Hovercraft Mail“ von 1971 ein.

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Abb. 19: Offiziell zugelassene “Europa-Mail-Delivery”-Privatpost-Marke zu 4 Shilling von 1971, die zur Frankierung von Poststücken verwendet wurden, welche von Großbritannien aus zum Kontinent befördert werden sollten, obwohl die britische Post streikte.

Sicher läßt sich darüber streiten, ob es ein Ruhmesblatt ist, die Streikforderungen der britischen Postangestellten unterlaufen zu haben. Eine Delikatesse der Europa-Philatelie ist allemal dabei herausgekommen.

Interessant sind auch die folgenden 3 Briefmarken, weil sie aus der Türkei und aus der Schweiz stammen, das heißt aus zwei Ländern, die (noch) nicht zum Kreis der EU-Mitgliedsstaaten gehören.

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Abb. 20: Die Schweiz pries im Jahr 1962 ihren neu in Betrieb genommenen Elektro-Zug “Trans-Europa-Express” (TEE) als Beitrag zu einem grenzüberschreitenden elektrifizierten Schienennetz vor dem Hintergrund einer Teilkarte Europas an (Mi 747). 1970 gab die Türkei eine Briefmarke zur Grundsteinlegung der Bosporusbrücke heraus (Mi 2162), durch die Asien und Europa mittels der Europastraße 5 verbunden werden sollten. Wiederum die Schweiz feierte 1993 das hundertjährige Bestehen eines Abkommens über internationalen Eisenbahnverkehr vor einer Europakarte (Mi 1488).

Zu den Europa-Straßen schreibt H. Ruge (“Europapost”, Nr. 26 von 1967 mit dem Titel “Der europäische Verkehrssektor”), dass sich bereits in den 30ger Jahren ein internationales Komitee gebildet hatte, das sich u. a. mit einer guten, schnellen Autostraße von Paris nach Konstantinopel befasste. Nach dem 2. Weltkrieg griff eine “UN-Wirtschaftskommission für Europa”, solche Planungen wieder auf. Sie sorgte dafür, “dass die Regierungen der europäischen Staaten einschließlich der Staaten im Osten sich verpflichteten, diese Straßen als Hauptwege des internationalen Verkehrs nach gemeinsamen Richtlinien auszubauen und zu unterhalten”. Entsprechend war am 16.9.1950 in Genf eine Deklaration der 12 anwesenden europäischen Staaten verabschiedet worden. Darin wurden 26 Hauptstraßen und 76 weitere Verbindungsstraßen und Abzweigungen festgelegt.

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Abb. 21: Einweihungstag eines Teilstücks der Europastraße 4 (heute E 49) nach Skandinavien

Am Schluß der Beispiele zur Europäischen Verkehrs-Kooperation soll das Beispiel des Rhein-Main-Donau-Großschiffahrtsweges stehen. Für den Güter-Austausch der Anrainer zwischen Nordsee und Schwarzem Meer kann dieser “Weg” von außerordentlicher Bedeutung sein. Wie kaum ein anderes Projekt kann die durch den 1960 begonnenen Kanalbau zwischen Main und Donau hergestellte Wasserstraße integrierend wir­ken, wenn in hoffentlich naher Zukunft erst einmal die Umwelt­politik dem LKW-Transport die durch ihn verursachten Kosten angemessen in Rechnung stellt, so dass der Binnenschiffahrt grössere Teile dieses Transport-Aufkommens wieder zufallen können.

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Abb. 22: Jugoslawien zeigt auf Block 42 von 1993 den am 25.9.1992 fertiggestellten Großschiffahrtsweg.

 

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aktualisiert am: 24.05.2018