Briefmarkensammlerverein Berliner Bär e.V. in Berlin
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Luftbrücke Berlin 1948 - 1949

Briefsendungen und Postkarten mit Besonderheiten

 
 
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 Manfred Liebreich

Als langjähriger Sammler bekommt man im Laufe der Zeit, wenn man seine Blicke schärft, ein besseres Verständnis, um bestimmte postalische Begebenheiten und Ereignisse einzuordnen. Erforscht man bei diesen Besonderheiten die Hintergründe, dann ist man oft selbst verblüfft, zu welchen Aussagen und Ergebnissen das lange Suchen nach Quellen geführt hat. Hier sollen nun einige Beispiele vorgestellt werden.

Diese Briefsendung vom 9.9.34 bis 20 Gramm Gewicht ist eigentlich eine ganz normale Versendungsform in das Ausland zu 25 Pfennig, in diesem Fall aus Freiburg (Breisgau) nach Bern i. d. Schweiz. Verklebt waren zwei Freimarken aus der 2. Hindenburg-Serie mit Wasserzeichen 4 im Nennwert von je 1 Pf in Schwarz. Außerdem eine Marke zu 8 Pf und eine zu 15 Pf. Und diese beiden Marken machen nun den Beleg zu einer großen Besonderheit.

Bild1 BP 302/Seite 6

Am 30. Juni 1930 verausgabte die Reichspost zwei Postwertzeichen zum Abzug der alliierten Besetzung aus dem Rheinland, nämlich die Michel-Nr. 412 (8 Pf FRIEDRICH EBERT, nun Michel-Nummer 444 neu) und 414 (15 Pf PAUL VON HINDENBURG, nun Michel-Nummer 445 neu) aus der Freimarkenserie von 1928 mit dem Aufdruck 30. JUNI 1930. Als Ende der Gültigkeitsdauer dieser beiden Werte war der 30. Juni 1934 vorgesehen.

Diese Gültigkeitsdauer galt auch für die Freimarkenserie mit den Hindenburg- und Ebertmarken von 1928. Da Friedrich Ebert durch die neuen Machtverhältnisse im Deutschen Reich zur Unperson erklärt wurde, lief die Gültigkeitsdauer mit seinem Markenbild wie vorgesehen bereits am 30. Juni 1934 ab. Die Hindenburg-Marken blieben jedoch bis zum 31. Dezember 1935 gültig.

Dem in Freiburg tätigen Beamten ist am 9.9.34 der Ablauf der Gültigkeits-dauer der verklebten Ebert-Marke zu 8 Pf zum 30.6.1934 nicht entgangen und so hat er diese mit seinem Blaustift deutlich markiert.
In der Schweiz wurde entsprechend der dortigen Postordnung eine Nachgebühr von 25 Rappen erhoben. Der Wert zu 15 Pf mit der Abbildung von Hindenburg blieb zu Recht unbeanstandet. Und so wurde aus einer eigentlichen Allerweltsfrankatur eine zeitgeschichtlich und postalisch interessante Briefsendung.

Bild1 BP 302/Seite 6

Als ich diese Karte 1980 geschrieben habe, war ich mit meiner Familie auf der Rückfahrt aus Urlaub an Bord einer Dänischen Fähre zwischen Gedser und Warnemünde. Warum ich nur 20 Öre verklebt habe, weiß ich nicht mehr, aber ich habe einen Selbstbucher-Einschreibzettel aus Neubrandenburg und je eine DDR- und Bund-Freimarke verklebt. Da der Sb.-R-Zettel zweiteilig war, wurde der Einlieferungsschein 2 mit dem 2. Teil des R-Zettels in den Briefkasten mit eingeworfen. Der E.-Schein 1 blieb beim Absender.
Da es mir nicht gelang, auf der Transitstrecke nach Warnemünde Postkarten zu versenden, schrieb ich zur Erinnerung diese Karte. Da diese Karte den Stempel 29.-8. 80-15°° Uhr in Gedser abgestempelt wurde, vermute ich, dass diese Sendung auf der Rückfahrt nach Dänemark mitgenommen und von dort nach West-Berlin zugestellt!
Ich hatte gehofft, dass diese Sendungen in Warnemünde der DP der DDR übergeben würde, was leider nicht erfolgt ist.

 

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aktualisiert am: 24.05.2018